Was ist eigentlich Amp-Modeling?

Was ist eigentlich Amp-Modeling?
Was versteht man denn eigentlich genau unter Amp-Modeling?

Der Markt ist voll davon, viele junge Gitarristen suchen den besten Sound für wenig Geld, ein schier unüberschaubares Maß an Möglichkeiten bietet die Modelingamp-Technologie im Bereich des Amp-Modeling, Effekte (kurz FX), Presets, Lautsprecher-Simulation (engl.: speaker simulation) usw. und am Ende fehlt dann doch das gewisse Quäntchen… Gerade zum E-Gitarre Lernen bieten sich diese Geräte förmlich an. Nun, was ist dran an den Amp-Modelern?

In Zeiten der günstigen Herstellungskosten für Micro-Chips, den Bauteilen aus denen Computer, Handys und GPS-Systeme zu 90% bestehen kamen die Hersteller auf die Idee, Gitarren-Amps quasi zu simulieren.

Die Technologie hinter dem Amp-Modeling-Prozess

Es wurden die großen Gitarren-Verstärker Legenden von Marshall, Fender, Engl, Mesa-Boogie, VOX usw. in die Studios geschleppt und dort die besonderen, individuellen Klänge analysiert. Es wurde letzendlich eine art „digitaler Fingerabdruck“ eines jeden Amps abgenommen. Diese digitalen Informationen des Gitarrenverstärkers in eine Datei (schöner klingt Patch, oder Preset) abgelegt und auf diversen Geräten einfach abgespeichert. Wählt man nun an seinem Amp-Modeling Gerät einen Marshall-Sound aus, so wird nichts anderes gemacht als dieser gespeicherte Verstärker-Fingerabdruck aufgerufen. Mit diesem wird das Gitarren-Signal verarbeitet und aus der „Konserve“ kommt der scheinbar ultimative Sound heraus. Aufs erste Hören erstaunlich nah am Original. Dann stellt man jedoch nach einiger Zeit des Amp-Modelings fest, dass man an Grenzen stößt. Der Sound klingt flach, hat wenig dynamische Eigenschaften, kurz er hat kein richtiges „Leben“. Gerade deshalb jedoch, eignet sich der Sound besonders gut zum E-Gitarre Spielen mit Kopfhörer.

„Durch diese „Supersounds“ spiele ich doch viel besser wie früher, ich bin ein Amp-Modeling Fan“

Ok, man klingt wie schon gesagt aufs erste mal gar nicht so schlecht, Fehler werden irgendwie verschluckt, versteckt, und alles hört sich sauber an beim Gitarre üben. Kommt man dann in den Genuss, einen echten Vollröhren-Amp zu spielen merkt man schnell, ups – ich spiel ja gar nicht so sauber wie ich geglaubt habe. Allzuoft wird mit dem Amp-Modeling der eigene Ton, der eigene Stil einfach verdorben, verkauft, rausgeschmissen auf Kosten eines vermeintlich tollen „Ultimativen Super Marshall-Full-Stack-Sound“

Fazit: Wer plant in das Thema Amp-Modeling einzusteigen und sich einen dieser Wunderkästen zulegt sollte all diese Facts wissen und wenn möglich auch öfter mal auf einem richigen Vollröhren Verstärker spielen.  Dennoch eignen sich ein Amp-Modeler perfekt zum E-Gitarre lernen anfangen und zum E-Gitarre Spielen mit Kopfhörer. „Play your own melody“